*Übersetzung aus der Indianersprache
Text: Chris Eberhart
Fotos: Chris Eberhart, Donald M. Jones
Übersetzung aus dem Englischen: Bernd Kamphuis
Ich greife meinen Bogen und schleiche die letzten Meter bis an die Ecke eines spärlich bestandenen Haferfeldes. An meinem kleinen Bodensitz angekommen, drücke ich vorsichtig die Halme zu Boden und verschaffe mir ein wenig Platz für die Füße, um mich bei Wildanblick still bewegen zu können. Der Haferschlag ist nicht sonderlich groß, und jeder Hirsch, der darin stecken mag, ist nicht weiter als maximal 80 Meter entfernt. Mein Bogen liegt vor mir, ein Pfeil ist auf der Sehne. Die Deckung ist spärlich, besteht aus hohem Gras zwischen zwei Büschen Kanadischer Büffelbeeren. Für heute sollte es aber reichen, zumindest wenn die Weißwedel nicht zu nah herankommen. Meine Erwartungen an den Abend sind sowieso eher gering. Eigentlich will ich nur ein bisschen durchatmen und vielleicht Wild beobachten. Es ist erst der zweite Tag meines Jagdtrips, ich bin tiefenentspannt. Der Abend ist herrlich, eine leichte Brise weht beständig von Westen her, die Sonne wärmt, aber brennt nicht. Bald bin ich so müde, dass mir die Augen zufallen. Ich lege mich flach auf den Boden, mein Nest ist so gemütlich, dass ich fast augenblicklich einschlafe.
Ein dünnes, hustenartiges Melden weckt mich urplötzlich. Es ist der Laut eines Weißwedels. Ohne den Kopf zu heben, öffne ich die Augen. Keine zehn Meter vor mir steht ein Stück. Es trägt noch seine knallig rote Sommerdecke. Wahrscheinlich ein Schmaltier, aber ohne weitere Stücke zum Vergleich ist es nicht eindeutig anzusprechen. Es steht eine Zeit lang da, zieht dann noch weiter auf mich zu....