Bogenjagd auf Weißwedel in den USA – ein Erfahrungsbericht in der 3. Jagdsaison
Text: Ulrich Apel
Fotos: Ulrich Apel, iStockphoto.com
Als es mich Anfang 2010 beruflich in die USA verschlug, war das eine gehörige Umstellung für die ganze Familie und für mich, auch unter einem besonderen Aspekt – nach gut 20 Jagdjahren in Deutschland, in denen ich knapp 100 Stück Schalenwild erlegte, hatte ich plötzlich keine Gelegenheit mehr, mich jagdlich zu betätigen. Also wohin mit der Passion?
Nachdem ich es an meinem neuen Wohnort im Staat Maryland ausgiebig mit den Alternativen Joggen, Wandern und Pilze suchen versucht hatte, entschloss ich mich, meiner Jagdabstinenz mit allen Mitteln ein Ende zu bereiten und begann, die Möglichkeiten einer jagdlichen Betätigung in den USA auszuloten. Enttäuscht stellte ich dabei fest, dass die Jagdzeiten mit der Büchse extrem kurz sind und sich auf kaum mehr als zwei Wochen im Jahr summieren. Doch halt! Was las ich da? Die Jagd mit dem Bogen auf Weißwedel ist in Maryland von Anfang September bis Ende Januar erlaubt? Das klang verlockend, doch gleichzeitig tauchten sofort Fragen bei mir auf. Mit Pfeil und Bogen wie die Altvorderen – ist das denn überhaupt effektiv und vor allem weidgerecht? Aber schnell war mein Entschluss gefasst: Probieren geht über Studieren!
Meine Recherchen hatten schnell ergeben, dass der deutsche Jagdschein in den USA völlig irrelevant und eine amerikanische Jagdlizenz in jedem der 50 Staaten der USA erforderlich ist, es sei denn, man bucht eine Jagdtour bei einem ...