Büffel sind eine der begehrenswertesten Wildarten Afrikas. Groß, stark. Wehrhaft, wenn sie es sein müssen. Wer einmal den schwarzen Wildrindern nachgesetzt hat, will es wieder tun. Oder nie wieder. Ein Bericht aus einem der letzten Paradiese.
Text: Bernd Kamphuis
Fotos: Bernd Kamphuis, Sean Lues
Gemächlich schaukelt der Toyota Land Cruiser durch das weite Kilomberotal. Im ersten Licht sind wir aufgebrochen, wollen die frühen, noch nicht zu warmen Stunden nutzen, denn es ist Anfang Dezember – und dann klettern die Temperaturen im östlichen Afrika auf Mitte 30 Grad. Noch vor wenigen Jahren war die Jagd im Dezember im Grunde wenig aussichtsreich. Die einsetzende Regenzeit verwandelte das riesige Flussdelta binnen Stunden in eine überdimensionale Badewanne voller Matsch, aus der es motorisiert kein Entkommen gab. Die vergangenen Jahre hingegen war es konstant trocken geblieben, eine Jagd durchaus möglich und aussichtsreich. Also war der Plan gefasst: Wir würden in den ersten beiden Dezemberwochen die Abschlussjagd des Jahres machen, würden uns zehn Tage lang an die Fährten der Büffel heften.
Die Schnauze des Geländewagens senkt sich in den trockenen Flusslauf, schiebt sich und das restliche Vehikel durch den Korongo an die andere Seite des Ufers. Vor uns tut sich eine riesige Freifläche auf. Zeitgleich geben Ryan, der Berufsjäger, und Heblon, einer der Tracker (Fährtenleser), das Signal zum Halten. Büffel! Vielleicht drei Kilometer entfernt stehen zwei massive schwarze Klötze. Nyati! Ein kurzer Blick Ryans durchs Glas, dann der Griff zur Waffe. „Dugga boys. Lass uns gehen!“
Die Bullen ziehen von uns weg über das abgebrannte Gras. Wir prüfen den Wind, müssen großräumig umschlagen, um vor sie zu kommen. Los geht ...