Im Rahmen zweier Artikel wurden in den beiden vorangegangenen Ausgaben Geschoss-Konstruktionen vorgestellt, die unter den meisten denkbaren Szenarien funktionieren und verlässlich töten. Das Thema Vollmantelgeschosse versus Vollgeschosse (Solids) stellt eine eigene, eher exotische Nische dar, die im folgenden Artikel nochmals separat beleuchtet wird. Solids sind Spezialgeschosse für schwierigste Situationen, in denen maximale, geradlinige Tiefenwirkung gefragt ist.
Text: Felix Wilmes
Fotos: Felix Wilmes, Bernd Kamphuis
In seinem Buch „Elephants, Ivory and Hunters“ schreibt Tony Sanchez-Ariño, dass es essentiell wäre, bei der Elefantenjagd Vollmantelgeschosse mit runder Geschossspitze einzusetzen, und dass Spitzgeschosse nutzlos wären, weil sie unmittelbar nach dem Auftreffen auf das Ziel ihre Richtung ändern würden. Er schreibt weiter, dass geeignete Geschosse parallele Geschossseiten aufweisen sollten und nicht konisch zulaufen dürften.
Diese Ansicht ist nicht neu. Im Gegenteil. Im vorherigen Artikel wurde bereits erwähnt, dass die meisten heutigen Rundkopfgeschosse den VM-Geschossen von Kynoch aus dem frühen 20. Jahrhundert nachempfunden sind. Mit dieser speziellen Geschossform, mit mal mehr, mal weniger parallelen Geschosswänden, wurden immerhin tausende Stück Großwild von Asien bis Afrika erlegt. Dennoch dürfen Aufbau und Wirkungsweise von Jagdgeschossen immer wieder hinterfragt werden, um die bestmögliche, sicherste und effektivste Tötungswirkung im Sinne des Tierschutzgedankens zu erzielen.
So gilt heute als erwiesen, dass Geschosse mit rundem Kopf zwar deutlich richtungsstabiler als Spitz-Geschosse penetrieren, in Grenzsituationen auf schwerstes Wild jedoch nicht annähernd so verlässlich (im Sinne von Verformun...