Rainer Jösch ist einer von wenigen Deutschen, die in Tansania und dort von der Großwildjagd leben. Doch Rainer ist nicht nur Jagdführer, er ist vor allem auch durch Filme seiner Büffeljagden sehr bekannt geworden. In diesem Jahr hat er seinen neuen Film „Büffeljäger, Herausforderung am Berg“ produziert. Und einen Qualitätsmaßstab erreicht, der Spielfilmniveau hat. Viele gute Gründe, diesen Mann genauer zu befragen.
Interview: Bernd Kamphuis
Jagdzeit International: Rainer, wie bist du zur Jagd gekommen und seit wann jagst du in Tansania?
Rainer Jösch: Ich bin im ostafrikanischen Busch groß geworden. Mein Vater, Jürgen Jösch, war schon ein wilder Jäger. Wie eigentlich auch meine Groß- und Urgroßväter! Es scheint bei uns im Blut zu liegen. Mit 23 Jahren habe ich dann im Jahr 1989 meine Laufbahn als Berufsjäger in Tansania begonnen.
Du bist als Büffelspezialist bekannt. Woher rührt diese Vorliebe? Wie viele Büffel hast du gejagt?
Schon als 5-jähriger Bub habe ich mit meinen afrikanischen Freunden am Grumetifluss, in der nördlichen Serengeti, hautnahe Begegnungen mit Kaffernbüffeln erlebt. Man sagt ja, Kindheit prägt, und als ich dann 1988 zum ersten Mal wieder auf Kaffernbüffel stieß, war es um mich geschehen. Da war klar, ich muss nach Tansania ziehen und Büffel jagen! Büffeljagd ist das Größte. Hier spielen für mich mehrere Faktoren eine Rolle. Es fasziniert mich, eine Wildart zu bejagen, an die ich auf der Pirsch so nahe herankommen kann. Hier steht das intensive Erleben im absoluten Vordergrund. Sicherlich steigern die potenzielle Gefahr eines Angriffes und die Schusshärte des Büffels den Erlebniswert noch weiter. Hinzu kommt noch, dass der Kaffernbüffel eine weit verbreite...