Wenn zwei erfahrene Berufsjäger auf Büffeljagd gehen, dann sollte doch eigentlich nichts anbrennen. Die Männer und ihr Team haben jahrzehntelang Expertise gesammelt, in diesem Fall auf unterschiedlichen Kontinenten, etliche brenzlige Situationen gemeistert und verstehen es, Gefahren einzuschätzen und zu minimieren. Aber Großwildjagd hat immer noch eine zusätzliche Dimension: die der Unberechenbarkeit!
Text und Fotos: Matt Kellmann, Charlie Herholdt
Übersetzung aus dem Englischen: Bernd Kamphuis
Der Bulle hatte den klassischen Grunzer eines übellaunigen Kaffernbüffels von sich gegeben, den wir erwartet hatten … und uns war schlagartig bewusst, dass wir tief im Schlamassel steckten. Ich habe etliche Angriffe von Büffeln erlebt, also dürfte das, was da noch kommen sollte, eigentlich nicht sonderlich anders sein. Und doch hatte ich da so ein Gefühl, dass es genau das werden würde …
Als Jagdführer in Australien habe ich in den 26 zurückliegenden Jahren Wasserbüffel gejagt. Ich habe etliche Scheinangriffe und einige echte Attacken erlebt, die mit Hirnschüssen kurz vor meinen Füßen ihr Ende fanden. Wasserbüffel sind schwerer als Kaffernbüffel und wenn sie sich zum Angriff entschließen, dann tun sie das mit gleicher brachialer Entschlossenheit wie ihre afrikanischen Vettern. Aber ihr Verhalten in Bezug auf Flucht oder Angriff ist weniger aggressiv ausgeprägt, was auch am Fehlen der großen Raubkatzen liegen mag.
Aber bei jeder Jagd gibt es ja „besondere“ Umstände. Und jetzt, bei dieser Jagd in Südafrika, befanden wir uns gerade in besonderen Umständen – und zwar in besonders scheußlichen. Dieser ...