Um Wildarten und deren Gefahrenpotenzial einzuordnen, braucht man Erfahrungen, die Jahrzehnte zurückreichen. Ronnie Rowland hat alle gefährlichen Wildarten im südlichen Afrika intensiv bejagt und zieht seine eigenen Schlüsse.
Text: Ronnie Rowland
Fotos: Michael Viljoen, Erich Marek, Sergi Ferrete
Büffel. Das magische Wild, das Afrika symbolisiert wie kaum ein anderes. Sehr viel ist schon über diesen wuchtigen Vertreter der „Big Five“ erzählt und geschrieben worden. Kaffernbüffel haben einen nahezu mystischen Status. Der „Schwarze Tod“ oder „der Hinterlistige“ sind häufig verwendete Namen, die ihnen in Erzählungen zugedichtet werden.
Hierzu eine kurze Randnotiz über den Begriff „Big Five“ oder „Big Six“ (neuerdings wird das Flusspferd dazugerechnet und von den „Big Six“ gesprochen). Meines Erachtens sollte eher von den „Dangerous Five (oder Six)“ die Rede sein, denn es geht in diesem Sinne nicht um Großwild im Allgemeinen (im Englischen: „Big Game“), sondern um die wehrhaften Großwildarten, die dem Jäger beim Nachstellen lebensgefährlich werden können. Afrikanische Berufsjäger verwenden in diesem Zusammenhang den Ausdruck „Sie beißen zurück!“.
Vorweg, ja, der Kaffernbüffel wird von vielen zu Recht als der gefährlichste unter den „Dangerous Six“ angesehen. Diesen Ruf hat er sich verdient, weil er wegen seiner Schusshärte sowie seinem Überlebenswillen weltweit keine Konkurrenz hat. Ich habe es erlebt, dass ein angreifender Büffelbulle neun Schuss in die Kammer quittierte und wegsteckte (und das von drei Großkalibern; .470 NE: 4 Schuss; .450/400: 3 Schuss und .416 Rigby: 2 Schuss). Warum und wieso dieser Bulle nicht schneller verendete, ist mir bis heute unerklärlich. Trotz sorgfältiger Untersuchung von Sc...