Manchmal ist es nicht einfach, jemanden für einen Bericht zu gewinnen, wenn es um ein heikles Thema geht. Dieser Bericht ist so ein Fall, denn der Autor hat in Simbabwe eine eigene Farm, hat dort gelebt, gearbeitet und die Wirrungen des zurückliegenden, vielleicht schlimmsten Jahrzehnts hautnah miterlebt. Und er will auch zukünftig in Simbabwe leben und unbehelligt durch das Land gehen können. Bislang wurde er nicht, wie viele seiner Freunde, enteignet und vertrieben, aber er hat den Verfall Simbabwes doch mit Verdruss verfolgt. Aber die gute Nachricht ist, dass er einen Wandel erkennt. Sein Blick geht zehn Jahre zurück – ist aber letztlich auch wieder nach vorn gerichtet. Geht es wieder aufwärts?
Text: Stephan Weinberger
Mitarbeit: Constantin Weinberger, Ian Rutledge
Fotos: Stephan Weinberger
Entlang der Straße von Harare nach Kariba sah man noch vor einigen Jahren zu jeder Jahreszeit gepflegtes und bearbeitetes, endlos scheinendes Farmland. Auch im Winter beeindruckten das frische Grün des sprießenden Winterweizens sowie die rote, fruchtbare Erde der eben gepflügten Felder. Die wunderbaren Regenbogenfarben, die die Bewässerungsanlagen erzeugten, rundeten das Bild ab.
Mashonaland-West war der unangefochtene Brotkorb des Landes. Der fruchtbare Boden und das milde Klima ermöglichten die ganzjährige landwirtschaftliche Nutzung. Vor und nach der proklamierten Unabhängigkeit, der „Independence“, wurde stark an der Infrastruktur gearbeitet – Farmer investierten in Bewässerungsanlagen und moderne Maschinen, die öffentliche Hand in Dämme, die die Bewässerung von 50 000 Hektar alleine in dieser Provinz ermöglichten.
All das ist Vergangenheit – fährt man heute in Richtung Kariba, wird einem die ...