Unter all den begehrenswerten Wildarten des afrikanischen Kontinents sticht in meiner Sicht eine besonders heraus: Syncerus caffer caffer. Nyati, Mbogo, der schwarze Tod – die Synonyme sind bekannt und sonder Zahl. Aber egal wie viele Namen man für ihn noch erfindet oder wieviel Liter Tinte man über ihn vergießt: Die Faszination, die der Kaffernbüffel auf den Menschen, insbesondere den jagenden Menschen, ausübt, die endet nie.
Text & Fotos: Bertram von Quadt
Auf meiner ersten Safari in Südafrika gab es zwar Büffel im Revier, aber ich hatte keinen zu Gesicht bekommen. Das war vielleicht auch gut so: Es tut nicht gut, wenn man alle großen Träume auf einmal erfüllt.
Hier in Simbabwe, in Matetsi, kamen Büffel in großer Zahl vor, aber auch hier hatte ich noch keinen gesehen. Und als Tracker Johannes zischte und sachte auf das Dach der Fahrerkabine des Pick-ups klopfte, als das Fahrzeug hielt und alle ihre Ferngläser auf einen bestimmten Punkt gerichtet hatten, da sah ich immer noch nichts. Ich brauchte eine peinliche Viertelstunde, um meinen ersten Büffel zu entdecken, und auch das gelang mir nur, weil sich das, was ich für ein paar verstreute Felsblöcke weit draußen in der Savanne gehalten hatte, mit einem Mal in Bewegung setzte. In dieser Bewegung verschwand die Herde aus unserem Sichtfeld und in den angrenzenden Hwange-Nationalpark.
Es musste eine riesige Herde gewesen sein. Wir kamen nach kurzer Zeit in eine Senke, die die Büffel gequert hatten: Ich schritt die Senke von der ersten bis zur letzten sichtbaren Fährte ab. Ich ging gut tausend Schritte. Man rechne sich aus, wie viele Büffel diese Herde zählen mochte an Bullen, Kühen und Kälbern.