Text und Fotos: Andreas Grauer
Der Blick schweift ins Tal unter uns – ein blauer, tiefer Bergsee in den Cairngorm Mountains hoch über dem Spey, der Lebensader der schottischen Highlands. Ein rauer Wind schlägt auf dem Wasser Wellen, von hier oben allerdings nur als feine weiße Linien sichtbar. Der See ist umrahmt von steil aufragenden Granitwänden, die uns die erfolgreiche Pirsch gleichermaßen anstrengend wie aufregend gestalteten. Überwältigende Landschaft auf dem Dach Schottlands. Hier sitzen wir nun, Peter, der Führer, meine Freundin und ich, neben dem gerade gestreckten Hirsch, einem für schottische Verhältnisse außergewöhnlichen Hirsch. Massives Geweih mit hellen Enden und geschätzte drei Kilogramm. Einen so starken Hirsch am Ende eines fordernden Stalks, wie die Pirsch hier genannt wird, zu erlegen, gelingt nicht alle Tage. Aber darum geht es eigentlich auch nicht. „Good sports“ steht in Schottland im Vordergrund, nicht die Qualität der Trophäen.
Mit dem Blicken auf das Tal unter uns schweifen auch die Gedanken zurück. Es ist nun etwa ein Jahr her, als wir, Jagdfreund Christian, meine Freundin Manuela und ich, anfingen, das Schottland-Abenteuer zu planen. Ganz unterschiedliche Aspekte wollten abgeklärt sein, sollte die Reise ein Erfolg werden. Zunächst galt es, sich über Schottland, die Jagdmöglichkeiten und Reiseveranstalter zu informieren. Da Schottland kein neu zu entdeckendes Jagdland ist, ließen sich Informationsquellen und Wege leicht finden. Wir besuchten Messen, wälzten Broschüren, holten Angebote ein, lasen Artikel in Zeitschriften und sprachen mit Bekannten über das Them...