Brunft, die hohe Zeit der Rothirsche. Das Revier ist grandios, doch das Wetter spielt den Jägern nicht in die Karten: Es ist viel zu heiß. Doch die Hirsche melden immer besser und allmählich nimmt das Geschehen richtig Fahrt auf. Fünf Tage voller Spannung mit etlichen Erlebnissen auf der Suche nach dem passenden Hirsch.
Text: Bettina Diercks
Fotos: Bettina Diercks, Karl-Heinz Volkmar
Gleich der erste Morgen ist an Spannung nicht zu überbieten. Nachdem auf der Freifläche vor uns zwei zu junge Hirsche ihr Unwesen treiben, geht die Pirsch in den Wald. Ringsherum schreien die Hirsche. Der Wind passt für den Weg geradeaus. Katzenähnlich werden unsere Schritte, je näher es zu einer Lücke im Wald geht. Dichter Blätterwald hält das Wild verborgen. Ein Hirsch legt sich mächtig ins Zeug. In unmittelbarer Nähe zu ihm und den beiden Jägern schreit ein weiterer Artgenosse. Ein Schmalspießer springt auf den Weg und äugt verdutzt und neugierig die beiden verharrenden Erscheinungen an. Endlose Minuten, so scheint es. Dann trollt er sich. Einen Moment später kreuzt er erneut den Weg und sucht die Nähe des schreienden Hirsches. Auf einmal bricht ein Hirsch durchs Holz, überfällt die Schneise und nimmt genau den Wechsel an, an dem die beiden Jäger hocken. Der Jagdführer legt sich flach auf den Boden und hofft, dass der Hirsch den Einstand verlässt. Sein Gast Manfred sitzt einige Meter entfernt, macht sich klein. Der Hirsch streckt sein Haupt aus dem Unterholz, in greifbarer Nähe zu Manfred. Was für ein Bild! Ein ungerader Zehner zwar „nur“, aber die Situation in Dämmerung und bei der Brunftstimmung brennt sich ins Jägerherz. Die Wittrung lässt den Geweihten kehrt machen und lautstark den Einstand wechseln. W...