Rotwildbrunft 2020 lautete der Plan! Doch als plötzlich Ungarn die Grenzen dicht machte, war guter Rat teuer. Kurzerhand wurde umgeplant und es ging in ein wunderbares Revier nach Masuren.
Text und Fotos: Eike Mross
Lange war die Reise vorbereitet und gebucht, die Jagdreise nach Ungarn. Etwa zehn Tage vor Reisebeginn schloss Ungarn seine Grenzen für Reisende. Auch für Jäger. Zwar schafften es einige, über grüne Grenzen oder mit pfundigen Argumenten, doch auf den letzten Drücker reingelassen zu werden, doch das Risiko, an der Grenze abgewiesen zu werden oder nach der Jagd nicht ausreisen zu dürfen, wollten wir nicht eingehen. Also wurde spontan ein gutes Revier in Polen kontaktiert, das uns aufnahm.
Masuren ist keine geografisch genau definierte Region. Es ist ein eher umgangssprachlicher Begriff für den östlichen Teil Polens. Oft wird es mit dem ehemaligen Ostpreußen gleichgesetzt. Fest steht, dass in Masuren die größte Seenlandschaft Polens liegt. Eine wilde und ungebändigte Landschaft wie vor hundert Jahren schwebt einem vor Augen, denkt man an diese Region, die direkt an Weißrussland grenzt.
Unsere Reisegruppe besteht aus vier Jagdgästen, zwei Jagdreiseführern und mir, der ich für Fotos und Videoaufnahmen zuständig bin. In einem Kleinbus fahren wir erst Richtung Warschau, bis wohin die Straßen noch super sind. Auf der Autobahn kommen wir schnell voran. Doch hinter Warschau sieht die Welt schon anders aus. Je weiter man Richtung Osten kommt, desto schlechter und schmaler werden die Straßen. Doch dieser Zwang zur Verlangsamung ermöglicht gleichermaßen das Erleben vieler Eindrücke von Land und Leuten. Was sofort auffällt, sind die viel...