Südostpolen ist bekannt für sehr starkes Rehwild. Drei Jagdfreunde machten sich auf den Weg an die ukrainische Grenze, um zur Blattzeit auf Medaillenböcke zu jagen.
Text & Fotos Eike Mross
Mit einem leisen Summen meldet sich mein Handy neben mir auf dem Sofa. Eine Nachricht von Alex: „Bin dann so gegen 21:45 bei dir.“ Ich stelle die Bierflasche zur Seite, blicke von der ohnehin langweiligen Sendung auf und tippe schnell zurück: „Hast du schon alles gepackt?“ Kaum habe ich die Nachricht abgeschickt, klingelt das Handy – Alex ist dran. „Was meinst du mit gepackt? Ich bin in zehn Minuten bei dir, wir fahren doch heute!“ Tja, so kann es gehen, wenn man den Reiseplan nicht richtig liest. Eigentlich sollten Alex und Andreas am Abend bei mir aufschlagen, und zusammen wollten wir in Richtung Polen aufbrechen – und das über Nacht. Dummerweise hatte ich im Stress übersehen, dass die Reise bereits heute startet! Mein Gott, wie dämlich kann man sein!? Jetzt heißt es, blitzschnell zu handeln und sich nichts anmerken zu lassen.
„Kein Problem, ich packe nur schnell“, antworte ich ihm gelassen und lege auf. Jetzt heißt es, im Eiltempo die Sachen aus den Regalen und Schränken zu suchen und in die Taschen zu werfen. Zum Glück ist meine Jagdtasche fast immer halb gepackt, sodass das Wichtigste schon bereitliegt. Zwölf Minuten später klingelt es an der Tür, und Alex tritt lachend ein. „Andreas braucht noch fünf Minuten“, sagt er, „du hast also noch genug Zeit.“ Ich bleibe cool, deute auf meine Sachen und sage ganz locker: „Alles easy, bin schon lange fertig.“ Wir beide müssen lachen und schleppen meine Ausrüstung hinunter.
Andreas fährt den neuen Ineos Grenadier, und mit dem Geländewagen wollen wir die etwa dreizehnstündig...