Schwedische Bockjäger müssen bis zum 16. August ausharren, denn erst dann beginnt die Jagdzeit. Die Brunft ist dann in Mittelschweden noch nicht vorbei, die Böcke stehen noch beim weiblichen Wild. Es folgen Einblicke in typisch schwedische Bockjagdtage mit Hüttenleben und Pirschgängen, bei denen man nicht nur auf Rehe, sondern auch auf Sauen, Rot- und Elchwild stoßen kann.
Text: Sebastian Steinbrink-Minami
Fotos: Sebastian Steinbrink-Minami, Rolf Biskupek
Als Jäger liegt uns das Erkunden von neuen Jagdgebieten im Blut, deswegen zieht es mich oft in Europas Norden, wo die Wildtiere noch Platz haben und auch die Menschen.
Im Sommer 2017 verbringe ich die Blattzeit in Mittelschweden, wo sie ziemlich genau zwei Wochen später stattfindet als in Deutschland. Die Fahrt mit dem Auto ist lang, aber Teil des Ganzen, und Nordreisende wissen, dass es auf Schwedens Straßen entspannt zugeht und man Zeit genug hat, die deutsche Hektik auf der Hinfahrt abzuschütteln.
Mitgenommen hat mich Outdoor-Profi Rolf. Wir beziehen für die nächsten Tage eine kleine rustikale Hütte am Seeufer, auf einer Halbinsel am äußersten Rande des Jagdgebietes, ohne Strom und fließend Wasser, aber mit traumhaftem Blick auf das Gewässer und himmlischer Ruhe. Mit dabei sind noch Rolfs Freund Aki und Wachtel Strupp. Wir wollen schlichtweg mal wieder das tun, was sich für uns anfühlt, als ob wir unserem Daseinszweck am nächsten sind, nämlich jagen. Dazu gehört Naturgenuss, durchaus mit Betonung des letzten Wortes: Aki ist nämlich Koch und zaubert uns in den nächsten Tagen aus selbst gesammelten Steinpilzen und Wildbret die besten Gerich...