Ich spüre, wie mir von hinten eine Hand auf die Schulter gelegt wird, eine federleichte Berührung und doch schwerwiegend angesichts der Anspannung der ersten Pirsch durch den ostafrikanischen Busch entlang des Eyasi-Sees. Und, wie mir an den Abenden vorher eindringlichst eingebläut wurde, ich bleibe stehen. Ein Mund nähert sich meinem Ohr: „Zurück! Ganz langsam zurück! Leise!“, flüstert es und gleichzeitig zieht mich die Hand zurück, verwehrt ein Umdrehen. Es geht zurück, rückwärts, dreißig, fünfzig Meter. „Was war los?“, flüstere ich. „Tembo!“, sagt man mir, deutet in die Richtung, aus der wir gekommen sind. Ich sehe nichts, keine „Grauen Giganten“, wie in zahllosen Tagträumen vorgestellt. „Rot!“, flüstert es, „Rot! Der Staub ist hier rot! Lava!“ Und dann sehe ich sie. Wir müssen mitten unter ihnen gewesen sein. Elefanten!
Text: Peter Kersten
Fotos: Archiv, Peter Kersten
“Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile!”
– Aristoteles, (384–322 v. Chr.)
The Ivory Hunter. Was für ein Name. Anachronismus in der heutigen Zeit – zu Unrecht; eher eine Hommage an die großen Jäger vergangener Tage, die uns auch heute noch zu Träumen inspirieren – wissend, dass diese nicht mehr erfüllbar sind. Die vorgestellte Waffe ist aber nicht Denkmal an Vergangenes, sondern Erinnerung und Aufforderung zum Aufbruch.
Bevor wir uns mit dem vorliegenden Repetierer aus dem Haus Fanzoj beschäftigen, mag ein kleiner Exkurs zu Elfenbein gestattet sein:
Es ist nicht nur der Elefant, der Elfenbein trägt, es ist auch das Hippo, der Narwal, der Pottwal, der Seelöwe und das Walross, die – wenn auch nicht in gleicher Größe wie Ndovu – Elfenbein besitzen. Dass heute weitestgehend Mammut-Elfenbein verwandt wird, will man Elfenbein...