Landläufig wird jede Skulptur aus Unwissenheit als Bronze bezeichnet, wenn diese dem äußeren Erscheinungsbild ähnelt. So stehen in vielen Jägerhaushalten „Bronzen“, die gar keine sind. Auch ein hohes Gewicht oder Alter, beispielsweise das Erbstück des Großvaters, bieten keine Gewähr für eine echte Bronze
Text: Knut Pezus
Fotos: Burkhard Fischer
Chemisch gesehen, besteht die Bronze zu über 90 Prozent aus Kupfer, zu etwa acht Prozent aus Zinn, sowie geringen anderen Spurenelementen. Der Schmelzpunkt differiert und liegt bei etwa 1.200° Celsius.
Um den Arbeitsaufwand für die Herstellung einer Bronzeskulptur schätzen zu können, muss man sich bewusst machen, dass sehr viele Arbeitsgänge nötig sind, bis ein Bronzeguss einen Haushalt bereichern kann. Für den Kunstbereich sind nur das Sandguss- und Wachsausschmelzverfahren von Bedeutung.
Eine Bronze besteht meist aus verschiedenen Einzelgüssen, die nachbearbeitet und zusammengefügt werden. Je filigraner und feinteiliger sie ist, desto höher ist der damit verbundene Zeitaufwand. So bestehen beispielsweise die Gebirgsjägerbronzen aus den einzelnen Bestandteilen des Kopfes, der Arme, dem Korpus und der Beine, sowie der Waffe und dem Rucksack. Bei einer Rehbock- oder Rotwildskulptur, sind zumindest das Gehörn, respektive das Geweih, sowie meist auch die Läufe, separat gegossen und montiert.
Die fertige Skulptur wird dann noch mit der Plinthe (Bodenplatte) verschraubt. Auf dieser findet sich meist die Signatur des Bildhauers und – etwas versteckt angebracht – die Gießereimarke.
Diese zahlreichen Arbeitsgänge bleiben dem späteren Betrachter verborgen, da die Güsse am Ende eine Oberflächenbehandlung, die Patina, e...