Kommunale Hegegebiete in Namibia, sogenannte Conservancies, sind grundsätzlich eine Erfolgsgeschichte in Sachen Wild- und Umweltschutz. In den oft riesigen Wildnisgebieten wird nachhaltig gejagt, Wildtierpopulationen wachsen unter dem positiven Einfluss der geregelten und streng limitierten Jagd an. Durch die Jagd wird Geld verdient, es entstehen für die Menschen vor Ort Arbeitsplätze. Auch die Toleranz gegenüber gefährlichem Großwild steigt durch das Inwertsetzen dieser Tiere als jagdbares Wild und es gibt ein gemeinsames Interesse, gegen Wilderei vorzugehen. Aber es läuft längst nicht in allen Conservancies rund, wie das aktuelle Beispiel zeigt…
Text: Bernd Kampuis
In Ausgabe 38 konnten wir von einer außergewöhnlichen Jagd im Norden Namibias berichten, und zwar aus dem Hegegebiet Torra. In der dortigen Conservancy gibt es nicht nur kapitale Springböcke, Bergzebras und Kudus, sondern auch Elefanten, Löwen, Leoparden und Spitzmaulnashörner. Ein absolutes Traumgebiet, das vier der Big Five beherbergt, und nicht nur durch das vorkommende Wild, sondern auch durch seine landschaftliche Schönheit besticht.
Um so ein Gebiet zu erhalten, muss es planvoll bewirtschaftet werden. Tourismus spielt dabei eine wesentliche Rolle. Die Einnahmen durch die Jagd sind ein fundamentaler Bestandteil.
Grundsätzlich werden die Conservancies in Namibia für eine jagdliche Bewirtschaftung ausgeschrieben und für die Dauer von fünf Jahren verpachtet. Die Pachtdauer ist also kurz, zumal es in den Verträgen oft eine 3+2-Lösung gibt, d. h. drei Jahre sind fix vereinbart und die beiden letzten Jahre sind optional. Wenn die ersten drei Jahre abgelaufen sind, verlängert sich im Fall des beiderseitigen Einvernehmens der Vertrag um zwei Jahre. Dies hat praktische Gründe, die auch sinnvoll e...