Den San, auch Buschmänner genannt, werden unglaubliche Fähigkeiten im Bereich des Spurenlesens und der ursprünglichen Jagdmethoden zugeschrieben. Dr. M. Metzner hatte die Gelegenheit, mit drei erfahrenen San in Namibia im Grenzland zu Botswana zu jagen.
Text: Dr. M. Metzner
Fotos: Dr. K. Scherer
Ich hatte schon viel über die San gelesen, von ihren sagenhaften Fähigkeiten in Bezug auf Naturkenntnisse gehört, sie sogar schon als Jagdgefährten bei einer Safari erlebt. Aber ich wollte sie einmal möglichst ursprünglich erleben. In der Nähe von Tsumkwe hatte ich dazu die Gelegenheit.
Gleich vorweg: Kein „Naturvolk“ ist heute mehr ohne den Einfluss der modernen Gesellschaft. Die letzten dürften in den 1980er Jahren verschwunden sein. Coca Cola, Rapmusik und Handys haben auch in der Wildnis Einzug gehalten. Noch gibt es einige wenige Gruppierungen, die in der Wildnis leben und sich das Wissen ihrer vieltausendjährigen Kultur – zumindest teilweise – bewahrt haben.
Eine dieser Gruppen lebt ca. 30 Kilometer von Tsumkwe entfernt. Sie ist zwar auch in den „Living Museum Bund Namibia“ eingeschlossen, aber dort scheint sie noch recht ursprünglich zu leben. Es werden keine Touristen im 15-Minuten-Takt abgefertigt, nachdem man noch schnell die Facebook-Einträge geordnet hat.
Nein, hier hat jeder Zeit. Hier kann man sogar mit den Buschleuten auf die Jagd gehen. Für knappe 20 Euro am Tag besteht die seltene Möglichkeit, eine traditionelle Jagd zu begleiten. Dabei kann man den San über die Schulter sehen, ihre Jagdweise verstehen lernen und staunen. Wir haben sie bei der Jagd begleitet.