Jede Jagd in freier Wildbahn hat ihren Reiz. Besonders spannend wird es, wenn man in einem Wildnisgebiet jagt, wo noch weitere Faktoren, etwa die Anwesenheit von Elefanten, dem Ganzen eine besondere Würze verleihen.
Text und Fotos: Bernd Kamphuis
Die Fährte eines Oryx ist frisch und kreuzt unseren Weg. Berufsjäger Stephan, der am Steuer des Hilux sitzt, hat sie sofort gesehen und fragt mit einem schiefen Grinsen, ob wir sie versuchen wollen. Was für eine Frage. Logisch möchte ich das.
Rechts rangefahren, ausgestiegen! Es ist bereits Nachmittag, der Tag wird früh vorbei sein und bei Nacht sollte man nicht mehr im Busch herumstolpern. Also ist zügiges, konzentriertes Handeln gefragt. Schnell nehmen wir die nötigen Utensilien an uns, die beiden Fährtenleser (engl.: Tracker) packen ein paar Wasserflaschen in ihre Rucksäcke, der Game Scout (staatlicher Wildhüter, der die Jagd begleitet) bequemt sich auch abzusteigen und sieht nicht besonders motiviert aus. Ihm schmeckt seine Arbeit nicht, sie sei zu anstrengend, er müsse zu weit laufen, außerdem seien die Elefanten sehr gefährlich, hatte er uns vor ein paar Tagen wissen lassen. Mit dem letzten Punkt hat er recht, zumal wir gerade in einem Teil der Konzession sind, wo der Busch teilweise so dicht ist, dass man keine 20 Meter weit blicken kann. Und in diesem Gebiet stehen besonders viele Kühe mit Kälbern. Wie auch immer, der Game Scout nimmt den Rucksack mit Funkgerät, GPS und Taschenlampe auf den Rücken und bildet den Schluss unserer ansonsten sehr hoffnungsvollen Jagdgemeinschaft.