„Kleider machen Beute“ – zu Hause wie im Rest der Welt. Was in den heimischen Wäldern recht und billig ist, kann auf der anderen Seite des Globus jedoch höchst ungeeignet sein oder schlimmer noch, in Extremsituationen das Überleben gefährden. Wir führen Sie in dieser Serie durch den rasant wachsenden Dschungel aus Stoffen, Schichten und Membranen und zeigen Ihnen, wie Sie weltweit von Kopf bis Fuß richtig gekleidet sind, um für Ihre nächsten Abenteuer gewappnet zu sein. Sei es auf den eisigen Höhen des Karakorum oder in den grünen Hügeln Afrikas. Der vorliegende zweite Artikel beschäftigt sich mit Bekleidung aus Naturfasern.
Text & Fotos: Felix Wilmes
Seit Generationen gewanden sich Jäger in Lodenjacken, Filzhüte und dicke Wollstrümpfe. Der Lederfetzen, der das teure Zweiglas nach oben hin vor Regen schützt, stammt oftmals noch aus Großvaters Zeiten und manch einer regt sich darüber auf, dass bei den einschlägigen Jagdausstattern die Kniebundhose aus Cord zur bedrohten Art geworden ist. Nicht ganz zu Unrecht, wie sich im Folgenden zeigt.
Jagdausrüstung aus Naturfasern hat einige herausragende Eigenschaften, gerade was die sogenannte Thermoregulation betrifft. Hinzu kommt eine gute Ökobilanz, da die Herstellung von Kleidung aus natürlichen Bestandteilen oft im näheren, europäischen Umfeld erfolgt. Auch benötigen Naturstoffe im Veredlungsprozess meist nur wenig Chemie – im Gegensatz zu Bekleidung aus synthetischen Fasern.
Bereits im ersten Teil der Reihe haben wir Erzeugnisse aus Wolle näher beleuchtet. Zu nennen wären schurwollene Produkte wie Strümpfe, Pullover, Mützen und Strickwesten, die gut als isolierende Zwischenschicht geeignet sind, allerdings nur wenig Schutz gegen „Wind und Wetter“ bieten. Werden in winddurchlässigen Wollpullovern oder -w...