Lange Tage im Sattel, weite Wege, schroffe Hänge, Nächte im provisorisch aufgebauten Zelt ... Dafür aber unverfälschte Naturerlebnisse und eine Prise Abenteuer. Eine herausfordernde Jagd auf den Sibirischen Rehbock im Tal des Bayankol-Flusses.
Text und Fotos: Martin Mirwald
Überraschend hatte mich Heinz auf dem Schießstand gefragt, ob ich Interesse an einer gemeinsamen Jagdreise hätte. Vielleicht in die Mongolei? Jagen und Reiten! Trotz eines kürzlich überstandenen Reitunfalls war ich sofort Feuer und Flamme. Das versprach die Erfüllung eines Jugendtraumes zu werden!
Statt in die Mongolei reisten wir schließlich nach Kasachstan. Der Katalogtext des renommierten Jagdreiseanbieters klang nach artigen Tagesausritten ins Jagdgebiet mit allabendlicher Rückkehr ins gemütliche Holzhaus. Ganz so sollte es allerdings nicht werden...
Jagdunternehmer Narbek Chindaliew brachte uns vom Flughafen Almaty zum Jagdgebiet am Fuße des mächtigen Khan Tengri, dem höchsten Gipfel des Tien-Shan-Gebirges. Nach sechsstündiger Fahrt passierten wir einen Kontrollposten zum militärischen Sperrgebiet vor der chinesischen und kirgisischen Grenze und fuhren ins Jagdgebiet des Bayankol-Tals. Eine Fahrspur führte uns bald zu einigen älteren Holzhäuschen. Narbek erläuterte, dies sei das untere Lager auf einer Höhe von ungefähr 2.400 Metern. Die Fahrt ging weiter zu unserem Bestimmungsplatz, dem oberen Lager auf etwa 2.600 Metern Höhe, wo auch die Fahrspur endete. Die gesattelten Pferde vor unserer Unterkunft machten deutlich: Hier geht es mit dem ...