Wälder, Wiesen, leicht rollende Hügel – traumhaft schöne Landschaften. In Masuren zu jagen ist ein besonderer Genuss. Und für den Autor ist es ein Lebenstraum, der endlich in Erfüllung gegangen ist.
Text und Fotos: Hubertus Schmidt
Seit einer Stunde stehe ich versonnen an der großen Wildblumenwiese unweit des Forsthauses und genieße die letzten Eindrücke der masurischen Landschaft, bevor wir uns wieder gen Heimat aufmachen. Mein lang gehegter Traum einer Jagd in Masuren im ehemaligen Ostpreußen ist nach über 30 Jahren Wirklichkeit geworden. Das lange Warten hat sich gelohnt und ich bin mir sicher, dass ich bereits im nächsten Jahr zurückkehren werde nach Masuren, in die Landschaft meiner Sehnsucht.
Fast komme ich mir vor wie einer der vielen Heimatvertriebenen, die endlich wieder an den Ort ihrer Kindheit zurückkehren. Jedoch habe ich keine direkte verwandschaftliche Beziehung zu dieser herrlichen Landschaft im äußersten Nordosten Polens. Es ist vielmehr die Erinnerung an meine erste Polenreise, die meine Begeisterung für diesen Landstrich hat wachsen lassen. Es war im Sommer 1986, in dem ich mit einigen Freunden in den damaligen Ostblock aufgebrochen war, um den dort allenthalben noch oft anzutreffenden Dampflokomotiven fotografisch nachzustellen. Dieser ersten Reise folgten dann in den nächsten Jahren noch etliche weitere, auf denen wir nahezu alle anderen Gegenden Polens bereisen konnten. Damals war ich noch Jungjäger und mir war direkt klar, dass ich später einmal nach meiner Jagd nach Dampflokomotiven auch einmal die Wälder Polens auf der Jagd nach Wild würde durchstreifen wollen. Diesen Wunsch erfüllte ich mir 1991, als ich meine erste Jagdreise, damals noch kombiniert mit der Fotopirsch auf polnischen Bahnhöfen, in Westpreußen kurz hinter der polnischen Grenze antr...