Zu meinem 60. Geburtstag plante ich meine siebte und vermutlich letzte Reise nach Kamerun. Die meisten Wildarten dieses ursprünglichen afrikanischen Landes hatte ich erbeutet, zum Teil mehrfach. Auf eine Riesen-Elenantilope (englisch: Giant oder Lord Derby Eland) wollte ich es aber noch einmal versuchen …
Text: Andreas Rockstroh
Fotos: Peter Flack, Andreas Rockstroh
10. April 2011, kurz vor Mittag, 60. Geburtstag, das Haus voller Gäste. Zum x-ten Mal klingelte das Telefon, ich verzog mich mit dem Apparat in einen Nebenraum.
„Hallo Andreas, hier ist Reinhard aus Kamerun. Ich habe gerade den letzten Gast am Flughafen verabschiedet. Seht zu, dass ihr möglichst bald hier eintrudelt. Vor ein paar Tagen haben wir in meiner Jagdzone einen Elandbullen mit enormer Basis und geschätzter Stangenlänge von 130 Zentimetern gesehen. Dein Vorgänger hatte seinen Bullen schon erlegt. Es kann also losgehen!“
„Du weißt ja, wir fliegen am 12. und sind am 13. in Garoua. Du hängst die Messlatte mit über 50 Inches ja ganz schön hoch.“ Wir lachten beide, und ich hoffte, mit dieser Hybris nicht Artemis’ Gunst verspielt zu haben.
„Was ist das eigentlich für ein Krach bei dir im Haus, habt ihr eine Familienfeier?“
„Nur mein 60. Geburtstag.“
Die Anreise mit Swiss über Zürich und Yaoundé verlief für Kameruner Verhältnisse tatsächlich recht stressarm, nicht zuletzt weil Reinhard einen „Guide“ in Yaoundé engagiert hatte, der uns, meine Frau Elke war mit von der Partie, durch die Tücken des Zolls und der Flughafenpolizei lotste und in ein gutes Hotel (Merina) im Zentrum Yaoundés brachte. Am nächsten Morgen ging es per Inlandflug über N’Djamena, dem früheren Fort Lamy, im Tschad nach Garoua im Norden Kameruns, wo wir von Reinhard abgeholt wurden.
Beim Begrüßungsdrink im Hotel am Flughafe...