Die .470 N.E. ist das Kaliber, wenn es darum geht, maximale Stoppwirkung mit vergleichsweise angenehmen Schussverhalten zu kombinieren. Als Klassiker der Großwildjagd ist sie auch heute noch eines der besten Argumente, wenn es um die Jagd auf gefährliches Großwild geht.
Text & Fotos: Dr. Wolfgang Mück
Nachdem wir uns in der zweiten und dritten Ausgabe von Jagdzeit International Gedanken über die Patronen .375 Holland & Holland und über die .458 Winchester Magnum gemacht haben, wird heute die Patrone .470 Nitro Express vorgestellt.
Die .470 Nitro Express ist sicher die bekannteste der Nitro-Express-Patronen. Seit ihrer Einführung im Jahre 1907 wird die 12,06 x 82 bis zum heutigen Tag im Sortiment aller großen Jagdwaffenhersteller geführt. Speziell für den Gebrauch in Doppelbüchsen entwickelte der Büchsenmacher Joseph Lang diese Patrone nach dem Verbot der .450 Nitro Express im Jahre 1905 (s. Jagdzeit Ausgabe Nr.3). Ziel war es, eine Patrone mit der Ballistik der .450 N.E., d. h. mit 2130 feet per second (655 m/s) und einer Energie von 5140 foot-pounds of energy (6950 J) bei größerem, und damit legalem Geschossdurchmesser von .475 zu schaffen. Das Geschossgewicht betrug 500 grains (32,4 g), die ursprüngliche Treibladung bestand aus 75 grains (4,86 g) Korditpulver.
Die Patrone bewährte sich rasch in Indien und den britischen Kolonien und jeder britische Büchsenmacher bot sie an. Sie war und ist noch heute bestens für den Einsatz auf Dickhäuter geeignet. Bis etwa 1960 war die Munition mehr oder minder überall in Afrika erhältlich, nach dem Produktionsstopp von Kynoch wurde sie seltener. Bekannt ist sie durch zahlreiche Beschreibungen in der Jagdliteratur, so haben sie Robert Ruark, Selby und vor allem „Pondoro Taylor“, der sie eine „real k...