Unter der eher harmlosen Headline Faszination Sauen verbirgt sich die kaum zu bändigende Vorfreude auf hautnahe Begegnungen mit Schwarzwild. Autor Max Götzfried ist mit einer Menge Passion ausgestattet – und mit viel Gespür für die schwarzen Ritter. Sonst käme er auch nicht auf sagenhafte Strecken wie im Jagdjahr 2008/2009, als er 142 Sauen erbeutete.
Eigentlich ist es immer das Gleiche. Wenn mich ein Mitjäger oder ein unbedarfter „Zivilist“ fragt, welches Wild mich denn am meisten fasziniere, dann bekomme ich glänzende Augen: „Sauen! Eindeutig Sauen!“ Kurz darauf verwässert sich die Angelegenheit meist etwas, wenn mich die Bilder wunderschöner Erinnerungen bestürmen: der vergangene Entenstrich, unsere berühmt-berüchtigten Treibjagden im heimischen Revier, Frettieren im Schnee oder bunte schottische Niederwildtage lassen mich natürlich auch ins Schwärmen geraten. Oder die Spannung im Krähenschirm. Oder doch der Taubentag im Getreide? Die Pirsch auf den treibenden Bock? Der Winteransitz auf Meister Reineke? Oder, oder, oder ... Ich habe einfach zu viel Passion vererbt bekommen, um hier kühl und sachlich argumentieren zu können. Aber: unsere borstigen Schwarzkittel nenne ich bei einem solchen Redeschwall regelmäßig zumindest zuerst. Ein klares Indiz für deren Stellenwert.
Damit bin ich nicht alleine: wenn man abendlichen Jägerrunden lauscht, tauchen immer wieder und am häufigsten Sauen in den Erzählungen auf. Der erlegte Keiler hier, die Drückjagd-Doublette dort. Es geht um Hunde und Treiber, die von wehrhaften und listigen Vertretern der schwarzen Sippe in die Rippen oder zumindest in die Flucht geschlagen wurden. Um spannende Ansitze, die irgendwann am Abend mit einem ersten leichten Knistern erst so richtig losgehen. Um Wildschäden, als habe eine Bombe im Maisacker ausg...