Wer derzeit eine Jagdreise in die Fremde plant, der dürfte in den wenigsten Fällen an ein Land denken, das etwa die doppelte Fläche von Deutschland und Österreich zusammen aufweist: an Pakistan. Das große Land, 1947 entstanden aus dem muslimischen Teil des alten Britisch-Indien, hat aber äußerst gastfreundliche Menschen – und jede Menge Schwarzkittel!
Text und Fotos: Max Götzfried
Ein wildes Geschrei hebt an, ganz nah, aber ich kann nicht erkennen, wer oder was mich da anwechselt. Doch dann sehe ich in einer Lücke die Schwarte einer Sau. Überläufer! Wenn er den Wechsel hält, dann kann ich ihn in der nächsten Lücke abpassen. Gleich müsste er kommen … aber stopp! Lassen Sie mich die Geschichte von Anfang an erzählen.
Der jagdliche Trumpf Pakistans lag schon bei seiner „Entdeckung“ als Jagdreiseziel eigentlich auf der Hand: der noch heute in vielen Teilen des Landes geradezu verehrte „Chacha“ (Onkel) Rudi Humme hatte sich damals – Anfang der 80er – Gedanken gemacht, wie er sein frisch gegründetes Jagdreisebüro voranbringen könne. Er suchte etwas Außergewöhnliches. Seine Überlegungen sind leicht nachvollziehbar: Schritt eins: Was begeistert praktisch jeden deutschen oder österreichischen Jäger? Sauen! Schritt zwei: In welchen Ländern gibt es viele Sauen? Dort, wo sie nicht als Lebensmittel betrachtet werden – in der muslimischen Welt also. Schritt drei: welches Land ist exotisch, wo war eigentlich noch niemand? In Pakistan! Denn Tunesien, Algerien und Marokko beispielsweise waren bereits bekannt; und der Iran war zu den Zeiten des Schahs sicher eines der schönsten Jagdländer der Erde, aber inzwischen – leider auch heute noch – durch die Revolution der Mullahs ein schwieriges Reiseland geworden. Also wählte Chacha Rudi Pakistan au...