Alles strebt nach Ursprünglichkeit, nach Natur. Allerdings in individueller Ausprägung. So erzählte mir neulich ein Bekannter begeistert von seinen Bergjagden, die er abseits der ausgetretenen Pfade, in abgeschiedener Natur, erlebt. Ein anderer Bekannter berichtete davon, wie viel Natur es auf seinem Golfplatz gebe.
Der Begriff ist eine Frage der Kultur. In der westlichen Welt reden wir in der Wissenschaft von belebter und unbelebter Natur. In Hamburg oder Berlin City redet man von Natur, wenn das Dach begrünt ist.
Als Jäger ist man geneigt, Natur immer mit Wildtieren und ihrem Erleben gleichzusetzen. Versteht man Natur als das, was von allein entstanden ist, also vom Menschen unberührt, dann gibt es sie in den wenigsten Gebieten dieser Welt noch zu bestaunen. Auf Deutschland bezogen, kann man feststellen, dass es hier nur noch Kulturlandschaft gibt. Man kann höchstens die Hochalpen ausschließen, da aber auch nur die steinernen Gipfel. Alle Flächen Deutschlands unterliegen einer vielfältigen Nutzung, vor allem Land- und Forstwirtschaft prägen und beeinflussen das Landschaftsbild stark. Und dann kommt plötzlich der Wolf zurück. Natürlich.
Vom Osten aus besiedelt er wieder seine angestammten Jagdgründe. Die Aufregung ist teilweise groß, besonders unter uns Jägern wird das Thema Wolf teils heftig diskutiert. Und das Thema wird noch lange wichtig sein. Wir Jäger in Deutschland haben die Schlüsselrolle bei der Etablierung des Wolfes. Als anerkannter Naturschutzverband kann der DJV die Rückkehrer nur willkommen heißen. Und Rechte einfordern.
In den USA hat das Thema Wolf übrigens eine ähnliche Entwicklung genommen. Wölfe waren vielerorts ausgerottet, heute gibt es Isegrim wieder in etlichen Bundesstaaten. Und seit diesem Jahr auch wieder mit Jagdzeiten. Ob es für Wölf...