Feine Flintenjagd auf wilde Wachteln, exzellent arbeitende Vorstehhunde, nette Menschen und reiche Beute. Tage, die man nicht so schnell vergisst.
Text und Fotos: Klaus Schmidt
Was muss ein Jungjäger über die Wachtel zur Jägerprüfung wissen? Mit zwei oder drei Fragen ist das Thema erschöpft: Die Wachtel ist ein Zugvogel, Bodenbrüter, Nestflüchter, lebt sowohl mono- als auch polygam und wird in Deutschland ganzjährig geschont. Damit ist meist schon das notwendige Wissen abgedeckt.
In manchen Gegenden ist unser kleinster Hühnervogel selten geworden. Mit der Maisprärie kann er nichts anfangen. Aber dort, wo in nicht zu trockenen Lagen Getreide angebaut wird, unterbrochen mit Wiesen, wo Brachflächen vorhanden sind, kommen auch heute noch Wachteln oft in erstaunlicher Anzahl vor. Verborgen vor den Ohren und Augen von Vogelkundlern, die sich meist auf die artenreichen „Perlen“ in der Landschaft konzentrieren, offenbart sich der balzende Wachtelhahn da schon eher dem Saujäger, der des Nachts im Feld ansitzt. Zurzeit findet man die höchste Wachteldichte aber immer noch in den extensiv genutzten bäuerlichen Landschaften Südosteuropas.
Die Wachtel ist ein ausgesprochener Fernzieher, was man diesem kleinen Hühnervogel auf den ersten Blick gar nicht zutrauen würde. Bei uns im heimischen Wunsiedel (Bayern) hört man die ersten Wachtelhähne ab Mitte Mai. Schon Anfang August wird unsere Region wieder verlassen. Kein anderer junger Hühnervogel ist so schnell selbstständig und kann schon nach wenigen Wochen den langen Zug in den Süden antreten. Das Mittelmeer wird im Nonstop-Flug an den schmalsten Stellen, u. a. der Straße von Gibraltar oder dem südlichen Tyrrhenischen Meer, überquert.
Auf ihrem gesamten Flug werden diese übrigens sehr wohlschmeckenden Hühnervögel überaus stark bejagt, in No...