Nicht immer gehen die Gefahren bei einer (Auslands-)Jagd von Tieren aus. Manchmal sind es auch leichtsinnige Weggefährten, Begegnungen mit Verbrechern oder die Natur an sich. Von Letzteren wollen wir Ihnen im Folgenden berichten.
Text und Fotos: Dr. Frank B. Metzner & Ing. Karl-Heinz Gomilsek
Die Nacht am Lagerfeuer in Zentralafrika war lang. Ich hatte Hans Pieper (damals in seinen Vierzigern) vor Kurzem zufällig hier mitten in der Wildnis getroffen, einen gewitzten Auslandsjäger, der die Welt schon seit Jahrzehnten durchstreifte. Es war der Beginn einer langen Freundschaft, einiger Jagdreisen und Abenteuer. Obwohl er inzwischen seit gut zehn Jahren tot ist, denke ich noch oft an ihn, da ich nun selber auf die 80 zugehe. Ich bat ihn um eine Geschichte, etwas aus seinem jagdlichen Leben, und da er fühlen konnte, dass sich hinter meinem Wunsch echte Anteilnahme und keine Neugier verbarg, erzählte er die nachfolgende Geschichte von einer seiner Steinbockjagden, die sich in den späten 1970ern zugetragen hatte.
Vor einigen Jahren bekam ich ein Angebot von der syrischen Regierung, eine Fabrik für hydraulische Pressen zu errichten. Von Beruf bin ich Ingenieur für Maschinenbau und Hydraulik. Nun, das passte mir gut. Ich nahm das Angebot an und beschloss zudem, eine gemütliche Reise von Istanbul aus auf dem Landweg zu machen, dabei zu jagen sowie ein gutes Jahr lang Land und Leute kennenzulernen.
Als ich zur Vorbereitung der Reise wieder einmal in Istanbul durch den Basar schlenderte, geschah es, dass meine umherschweifenden Augen plötzlich ein festes Ziel erfassten. Im Raum eines Trödlers sah ich das präparierte Haupt eines Steinbocks oder genauer gesagt, einer Bezoarziege. Der schwarze Bart verlieh ihm etwas Dämonisches, und als meine...