Vor einiger Zeit las ich in der Süddeutschen Zeitung einen Aufsatz und habe mich beömmelt vor Lachen. Der Artikel befasste sich mit dem allseits beliebten Thema „Der kleine Unterschied“. Der Autor erklärte ausführlich, warum vieles, was lange als „typisch Frau“ oder „typisch Mann“ galt, widerlegt sei. Er berief sich auf hochwissenschaftliche Ergebnisse der Hirnforschung und behauptete, die Gemeinsamkeiten zwischen den Geschlechtern seien viel größer als die Differenzen. Untersuchungen hätten zwar ein paar läppische Unterschiede zutage gefördert, wie etwa, dass Frauen nicht so gut werfen, weniger aufgeschlossen für One-Night-Stands sind, nicht so stark zu körperlicher Aggression neigen und seltener masturbieren. Alle anderen Differenzen fielen, statistisch gesehen, jedoch kaum ins Gewicht.
Fragen Sie mich mal zum Thema, dann sage ich: Papperlapapp! Solche Thesen sind witzig, aber nicht haltbar. Denn ich führe natürlich regelmäßig meine privaten empirischen Forschungen durch und komme zu ganz anderen Ergebnissen; außer vielleicht was das Werfen betrifft.
Man braucht bloß einmal Frauen zu beobachten, die sich unerschrocken in Männerdomänen vorwagen: Frauen an der Motorsäge, Frauen beim Tontaubenschießen oder gar Frauen bei der Jagd. Unweigerlich muss man zu dem Schluss kommen, dass Frauen auf einem komplett anderen Betriebssystem laufen als Männer.
Wer behauptet, es gäbe keine nennenswerten Unterschiede zwischen Mann und Frau, der mache folgenden Test und stelle einem Jäger die Frage nach dem Abzugsgewicht. Der Gefragte wird hier in epischer Breite antworten und mit Begeisterung einen pseudowissenschaftlichen Diskurs führen. Jägerinnen indes beantworten dieselbe Frage einfach mal gar nicht. Körpersprachenexperten erkennen zwar schnell am schockgefrosteten Lächeln, dass die Fr...