Text und Fotos: Martin Mirwald
Arnhemland ist eine von fünf Regionen des australischen Northern Territory und hat knapp 18 000 Einwohner auf einer Fläche von 97 000 Quadratkilometern. Der Name stammt von der Arnhem, einem Schiff der holländischen VOC (Vereenigde Oostindische Compagnie), das diese Küste 1623 noch vor den Engländern erkundete. Heute gehört das Land wieder den Aborigines. Der Aufenthalt für Nichtaborigines ist nur mit einer befristeten Genehmigung möglich.
Wasserbüffel gelangten zu Beginn des 19. Jahrhunderts als Haustiere in den tropischen Norden Australiens. Die ersten Siedler gaben auf und verließen das Arnhemland wieder, doch die Büffel blieben zurück, verwilderten und vermehrten sich. Abenteurer und Pioniere machten wegen der Häute Jagd auf die bis zu 1 200 Kilo schweren Riesen.
Durch die dichte Büffelpopulation entstand ein Netzwerk ausgetretener Wechsel, das sich allmählich mit Meerwasser füllte. Große Umweltschäden waren die Folge. Wasserbüffel sind auch Träger ansteckender Krankheiten wie der Brucellose und der bovinen Tuberkulose. Deshalb ließ die Territorialverwaltung sie Anfang der 1980er Jahre zu Hunderttausenden einfangen. Die Tiere wurden zu einem eigens errichteten Schlachthof transportiert und zu Katzen- und Hundefutter verarbeitet, bis man zum Abschuss aus Hubschraubern überging.
Der angrenzende Kakadu-Nationalpark ist heute nahezu büffelfrei, doch Arnhemland blieb das Reich der Wasserbüffel. Outfitter bewirtschaften hier große Jagdkonzessionen und übernehmen einen Teil der Bestandsregulierung. ...