Text und Fotos: Ben Salleras
Übersetzung aus dem Englischen: Bernd Kamphuis
Allmählich wurde die Zeit knapp. Es war bereits der vierte von fünf Jagdtagen, die ich im australischen Victoria, im Zentrum des Schweinshirsch-Vorkommens Australiens verbrachte. An diesem Tag, dem 21. April, war ich früh im Ansitz, der sich gut verblendet im Schatten einiger kleiner Akazien befindet. Der Wind blies mir leicht und stetig ins Gesicht und vor mir lag ein gut belaufener Wildwechsel. Vögel sangen, die Sonne schien vom wolkenlosen Himmel. Gestern war das Wetter ganz ähnlich und wir hatten festgestellt, dass die Hirsche bereits mittags auf den Läufen waren.
Ganz langsam stand ich auf, um meine Beine etwas auszustrecken und um zur im Sitzen nicht einsehbaren rechten Seite blicken zu können. Als ich dort hinschaute, fuhr mir ein Schreck durch die Glieder, denn gleich einer Haifinne, die sich durch die Wasseroberfläche schneidet, sah ich die Geweihspitzen eines Schweinshirsches, der sich durch die dichte Vegetation schob. Er zog geradewegs auf mich zu!
Vor einigen Monaten hatte ich mich mit dem vielgereisten Australier Rob Lopardi unterhalten und wir kamen auf das Thema Schweinshirsch. Rob erzählte, dass er gute Kontakte in Victoria habe und dass er mich mit den richtigen Leuten in Verbindung bringen könne. Ich war sofort Feuer und Flamme, denn Schweinshirsche sind die exklusivste Wildart Australiens. Die Jagd ist streng reguliert durch wenige Lizenzen und kurze Jagdzeiten (im Gegensatz zu anderen Jagden ...