Das Erlegen mittelalter, gut veranlagter Bullen trägt dazu bei, dass die Trophäenqualität in manchen Jagdgebieten immer geringer wird. Nur wenn man Bullen erlegt, die sich fortgepflanzt haben, kann dieser Negativtrend gestoppt werden. Ein Umdenken seitens der Jäger ist notwendig! Unser Autor Dr. Kevin Robertson hat sich intensiv mit dem Thema beschäftigt. Anhand von Fotos zeigt dieser Beitrag, wie Bullen zu welcher Lebensphase aussehen.
Text und Fotos: Dr. Kevin Robertson
Übersetzung aus dem Englischen: Bernd Kamphuis
Wenn man wirklich darüber nachdenkt, dann ist es eine beinahe unmögliche Aufgabe, die Trophäenqualität einer über Jahrzehnte hart bejagten Wildart auf gleich hohem Niveau zu halten. Unabhängig von der Wildart ist es nicht nachhaltig, wenn immer die größten, stärksten und am eindrucksvollsten aussehenden Stücke – damit man durch sie ins „Rekordbuch“ kommt – erlegt werden. So zu verfahren, ist das genaue Gegenteil dessen, was ein Viehzüchter machen würde. Nehmen wir etwa einen Rinderzüchter. Um in diesem harten Geschäft überleben zu können, ist es für den Züchter essenziell, dass er mit den besten, optimal an die jeweilige Umwelt angepassten, ökonomisch bedachtsam ausgewählten Bullen seine Zucht verfeinert, indem er sie mit den fruchtbarsten, vitalsten Kühen und Färsen zusammenbringt. Bullen von minderer Qualität werden für die Zucht von vornherein ausgeschlossen und landen früher oder später im Schlachthaus. So geben sie ihre „ökonomisch niederen“ Gene nicht weiter.