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SÜDAFRIKA – Jagd hinterm Zaun: Eine Einladung in die Karoo

afrika südafrika gatterwild
Dr. Rolf D. Baldus | 32 Min. Lesezeit
Ein Artikel aus Ausgabe 3

Text: Rolf D. Baldus
Fotos: Erich Marek, Rolf Baldus, Peter Flack

 

800 Kilometer hatten wir vom Kap der Guten Hoffnung aus hinter uns gebracht. Erst waren wir durch Weinberge und an romantischen Weinstädtchen vorbeigefahren. Dann führte die Straße auf die Hochebene der Karoo, einer Halbwüste mit typischer Strauchvegetation, die immerhin ein Drittel des ganzen Landes einnimmt. Die feuchten Seewinde regnen sich an den umgebenden Bergen ab, und so ist die Karoo das niederschlagärmste Gebiet Südafrikas. In der Sprache der San, die einst hier lebten und jagten, heißt „kuru“ trocken, und die Leute wussten, wovon sie sprachen. An von Ziegen abgeweideten Berghängen ging es vorbei. Die Zäune wurden höher und wilddichter und Rinder und Schafe von Springböcken und Straußen abgelöst. Schließlich standen wir vor einem Tor aus Drahtgeflecht, und Peter Flack, mein Gastgeber, sagte: „Willkommen auf Bankfontein! Wir sind da.“

Bei der Generalversammlung des CIC in Belgrad im Jahre 2007 hatte ich ihn kennengelernt. Peter ist Südafrikas bekanntester Jagdautor und ein afrikaweit bekannter Trophäenjäger. 119 der 128 in Afrika einheimisch vorkommenden und legal bejagbaren Wildarten hat er erlegt, die meisten davon mit kapitalen Trophäen. Trotz aller jagdlichen Superlative ist der Träger der prestigeträchtigen „Musgrave Auszeichnung“ der südafrikanischen Jagdverbände ein zurückhaltender, sympathischer Gentleman. Ich nahm deshalb auch gerne die Einladung auf seinen Besitz im südafrikanischen Karoo an, nachdem wir ziemlich kontrovers über die südafrikanische „Jagd hinterm Zaun“ diskutiert hatten. Zweimal hatte ich das Unternehmen aufs folgende Jahr verschoben, und als ich dies im Oktober 2009 wieder vorhatte, mailte er mir lakonisch zurück: „Entweder jetzt oder gar nicht – denn ich habe die Farm zu...

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