Mähnenschafe sind eine in Spanien mittlerweile weit verbreitete Wildart. Sie zu jagen, ist feines Weidwerk, man muss sein Können in den Bergen beweisen und sich sein Wild mitunter hart verdienen. Genau das Richtige, denken Sie? Dann los, der Berg ruft!
Text Paul Kretschmar
Fotos Salva Ramirez, Paul Kretschmar
Die für Herbst 2020 geplante Gamsjagd in den Pyrenäen? Verschoben, wegen Corona! Und dann nochmal verschoben. Und ein drittes Mal.
Als sich im Mai 2021 das Ende der Jagdsaison auf Gams in Spanien näherte und Katalonien noch immer Risikogebiet mit Quarantänepflicht war, musste ich diese Jagd leider ganz absagen. Doch wo sich Türen schließen, öffnen sich tatsächlich neue.
Denn der Juni versprach endlich Besserung. Dank steigender Impf- und sinkender Inzidenzzahlen. Nach des langen Lockdown-Winters war ich mehr als reif für ein neues Jagdabenteuer. Also rief ich kurzentschlossen meinen spanischen Freund und Jagdführer Pablo an und wir begannen unmittelbar, neue Pläne zu schmieden. Welches Wild man denn im Juni in Spanien bejagen könne, fragte ich ihn. „Rehwild“, kam es prompt zurück. Die Spanier sind schwer passionierte Rehwildjäger und auch ich weidwerke gerne auf das scheue Rehwild, sowohl im heimischen Revier als auch in fremden Gefilden.
Doch stand mir der Sinn mehr nach Bergjagd. Nach Pirsch in unwirtlichem Gelände. Nach schweißtreibenden Aufstiegen, die mit fantastischen Ausblicken auf weitläufige Landschaft belohnen. Nach bunten Bergwiesen, eingerahmt von steilen Felswänden. Der oft zitierte Spruch des schottischen Naturphilosophen John Muir kam mir in den Sinn: „The mountains are calling and I must go.“
„Pablo, was ist denn mit Bergjagd, zum Beispiel auf Aoudad?“, fragte ich also. Einige Artik...