Mein Jagdfreund hatte verweigert, er wollte an dieser Reise nicht teilnehmen. Diesen Stress, das „Gekraxel“ in den Bergen und die spezielle „Camp-Atmosphäre“ mit all ihren Unannehmlichkeiten wollte er sich nicht antun. Ich hingegen schon. Aber dieses Mal habe ich im Vorfeld doch ordentlichen Respekt: mein Alter, die Steilheit und Höhe des Jagdgebietes ... Hinzu kommt, dass meine körperliche Vorbereitung auf diese Jagdreise entgegen aller guten Vorsätze recht bescheiden war. Schaffe ich das noch?
Was soll‘s! Ich lass mich nicht verrückt machen. Ich werde Landschaften und Atmosphäre genießen und mit ein wenig Jagdglück auch Jagderfolg haben. Im Leben braucht man eine gewisse Portion „Fortune“.
Text und Fotos: Dr. Bernd Ferkmann
Samstag, 31.05.2014: Nach einer gut vierstündigen Flugzeit ab Frankfurt kommen Antonius, Paul und ich um ca. 21.00 Uhr Ortszeit in Baku, der Hauptstadt von Aserbaidschan, an. Die Zeitverschiebung beträgt lediglich drei Stunden.
Abends sitzen wir zusammen auf der Dachterrasse des Palace-Hotels in Baku, mit uns noch zwei weitere Jäger, Richard und Joachim. Richard ist bereits zum fünften Mal hier und hat im vergangenen Jahr einen Rekord-Tur mit 99 Zentimeter Schlauchlänge erlegt.
Der Dagestan Tur (Capra caucasia cylindricornis), benannt nach der südrussischen Provinz Dagestan, ist eine Wildziege mit schafartigen Hornschläuchen. Daher wird diese Wildart auch häufiger mit Wildschafen verwechselt. Bekannt ist sie auch als „Ostkaukasischer Steinbock“. Die Hörner haben jedoch keine Schmuckwülste, werden in der Regel zwischen 70 bis 90 Zentimeter lang und haben starke Basen. In Ausnahmefällen erreichen sie auch 90 bis 100 Zentimeter. Die Böcke könn...