Die Tage des Wartens sind vorüber. Das langweilige Europa mit all seinen Erste-Welt-Problemen liegt hinter mir. Ich freue mich auf ein spartanisches Busch-Camp fernab der Zivilisation und auf das Gefühl echter Müdigkeit nach ereignisreichen Tagen im sonnendurchglühten Süden Afrikas.
Text & Fotos: Felix Wilmes
Aufmacherfoto: Adobe Stock (DrMathias)
Am Nachthimmel glänzen nur wenige Sterne. Ein zunehmender Mond taucht den umliegenden Busch in geisterhaftes, fahlgraues Licht. Müde tasten sich die Scheinwerfer über eine ausgefahrene Wellblechpiste, die jede Schraube des Pick-ups zum Rattern bringt. Nach einigen Stunden Fahrt schälen sich hier und da Rundhütten und verglimmende Feuer aus der Dunkelheit. Wir steigen aus, dehnen unsere Glieder und fragen nach einem Ort namens Malala oder Malela, von dem aus zuletzt mehrfach Beschwerden über Elefanten kamen. Die Dickhäuter gehen dort in den spärlichen Feldern der Einwohner zu Schaden, haben ungewöhnlicherweise sogar Vieh getötet und wir haben den Auftrag, dort eine Kontrolljagd durchzuführen, an deren Ende Fleisch da und die anderen Elefanten vergrämt sein sollen. Unser Tracker Albert ist Shangani und spricht den örtlichen Dialekt, den er der restlichen Mannschaft ins Shona und Englische übersetzt.
Nach einigem Hin und Her wird klar, dass der Ort, den wir suchen, Malaleni heißt und über einen Eselkarrenweg zu erreichen ist. Wenig später sind wir am Ziel: Ein größerer Rinderkraal, vier Wellblechhütten, dazu Wasserbassins und eine alte Pumpe sind der Schauplatz eines Mensch-Tier-Konflikts, der zwei Rindern das Leben gekostet und die Bewohner der Hütten das Fürchten gelehrt hat. Noch ein gutes Stück weiter den Weg runter steht ein altes Jagd-Camp, das wir uns mit einer schwarzen Familie, deren Hunden, Hühnern und Eseln teilen. Erricht...