Ein Kurztrip führte mich nach Jämtland, um hinter dem Hund auf Elche zu jagen. Eine Jagdart, die körperlich extrem fordert und zugleich süchtig nach mehr macht.
Text & Fotos Sascha Numßen
Unsere Reise führt uns mit dem Flieger von München über Stockholm nach Östersund (Jämtland), um dann noch einmal mit dem Auto gen Norden weiterzufahren. Dabei kommen wir auch durch die Stadt Åre, wo im Jahr 1954 die alpine Ski-Weltmeisterschaft stattfand. Nach knapp zwei Stunden erreichen wir schließlich unser Ziel Medstugan.
Dieses Jagdhaus ließ Carl Fredrik Liljevalch 1896/97 nach Zeichnungen des Architekten Agi Lindegren errichten. Es liegt im Zentrum des rund 15.000 Hektar großen Jagdgebietes, was von unzähligen Mittelgebirgszügen umfasst und forstwirtschaftlich nahezu unrentabel ist, weil auf dem feuchten Moorgebiet die Kiefern, Birken & Co. nur sehr langsam wachsen. Das Gemäuer selbst atmet Geschichte und spuckt, wenn die Scheite im Kamin fröhlich knistern, eine wohlige Gemütlichkeit aus, der sich auch schon die schwedischen Könige nicht entziehen konnten.
Nachdem wir unsere Zimmer bezogen haben, begrüßt uns der Hausherr und Berufsjäger Johan Persson. Drahtig-durchtrainiert, beschreibt er uns in lupenreinem Englisch, wie der morgige Jagdtag abläuft, und überrascht uns gleich damit, dass er drei verschiedene Jagdarten auf den nordischen Hirsch ins Auge fasst: hinter dem Hund, Ruf- und Drückjagd.
Vor unserem geistigen Auge ziehen schon gewaltige Elchschaufler ihre Fährte, angeheizt durch eine französische Jägergruppe, die am Tage unserer Ankunft das Waidmannsheil hatte, einen starken Schaufler zu erlegen. Von sowas träumen wir natürlich alle. Nach dem Probeschießen der Waffen beschließen wir den Tag m...