Es sind längst nicht nur die Highlands, in denen man spannend auf Rotwild jagen kann. In den bewaldeten Regionen an Schottlands Westküste hat unser Autor wunderbare Tage verbracht und mit Freunden und viel Freude auf Hirsche gejagt.
Text und Fotos: Andreas Grauer
Irgendwie ist Schottland wie Afrika. Nicht wegen des Wetters, klar ist es im Norden der britischen Inseln weniger heiß und regelmäßiger nass. Aber die Magie des Jagens ist die gleiche: große weite Flächen, zu Fuß den Erfolg suchen, aktiv jagen. „Wer den Afrika-Virus in sich hat, der erliegt ihm immer wieder.“ Eine Variante dieses Virus ist auch für die Region nördlich des Hadrians-Walls bekannt. Gerüchte besagen, dass dieser erbaut wurde, um den Schottland-Virus von den Jägern in der römischen Legion fernzuhalten. Von wegen Überfälle schottischer Stämme auf Britannia verhindern und so! Hinter jedem Gerücht soll ja ein wahrer Kern stecken ...
Fakt ist, es gibt den Virus, und in diesem Jahr habe ich die Symptome bei mir wieder deutlich gespürt. Da hilft nichts anderes, als dort zu jagen. Wieder eines der vielen Gesichter Schottlands sehen, vielleicht die Lowlands oder doch die Highlands? Die Westküsten? Angeblich stellen die waldreichen Regionen der Westküste ja ganz andere Herausforderungen als die klassische Highland-Jagd in den meist baumlosen Heidelandschaften. „Anders“ bedeutet in diesem Fall nicht schwieriger oder einfacher. Nein, nur eben eine andere Art des Jagens – zumindest nach den Berichten von Bradley, einem Schott...