Schottland ist berühmt für Whisky und Rotwild. Und natürlich für seine glorreichen Grouse-Jagden. Dass man aber mit der Flinte auch herrlich auf getriebene Schnepfen jagen kann, zeigt dieser Bericht.
Text und Fotos: Roland Zobel
Woodcock!!! Gespannt fliegen alle Blicke in Richtung des magischen Rufes, der aus dem kleinen Fichtenwäldchen vor uns kommt. Irgendwo raschelt es und irgendwo drinnen im Wäldchen muss vor einem der Treiber eine Schnepfe aufgestanden sein. Unsere Blicke streifen an den Baumwipfeln entlang in der Hoffnung, den Murkerich zu sehen, Anspannung und freudige Erregung halten uns warm und bei guter Laune, denn den ersten Eisregen des Tages haben wir schon hinter uns und so wie der Himmel aussieht, war das nicht der letzte für heute. Aber es heißt ja nicht umsonst: „Four Seasons in a day!“, wenn es um das schnell wechselnde Wetter in Schottland geht. Hier draußen auf den Äußeren Hebriden, also fast im Atlantik, können wir dieses Phänomen stündlich erleben, von strahlendem Sonnenschein und allen Nuancen bis zu dem schon zitierten Eisregen herrscht eine lebhafte Abwechslung.
Wieder raschelt es irgendwo vor uns, kommt näher, verstummt, bricht auf uns zu und wie aus dem Nichts wackeln plötzlich die äußeren Bäumchen. Zuerst kommt ein massiger schwarzer Labrador aus dem Unterholz, dann Sekunden nach ihm sein ebenso stattlicher Herr.
Obertreiber Angus wirkt so rau und unverwüstlich wie die Insel selbst. Wettergegerbt und auf seine zurückhaltende Art herzlich. Er schaut uns fragend an, doch nein, auf unser...