Karpatenjagd, Rotwildbrunft, starke Hirsche, Bären, Wölfe und grobe Keiler. Viele Mythen ranken sich um die Karpaten. Unser Autor hat über Jahrzehnte die rumänischen Karpaten intensiv bejagt. Er gibt viele interessante Tipps, lässt uns an seinen zahlreichen Erfahrungen teilhaben – und blickt ein wenig in die Zukunft.
Text: Friedrich Martin Lippmann
Fotos: Erich Marek, Reinhard Hölzl, Dr. Podoleanu, Friedrich Martin Lippmann
Am Piriul* Jadului, Hirschbrunft 2008: Der Berg, an dessen westlicher Flanke in steiler, finsterer Schlucht der „Piriul Jadului“ zum Mures rauscht, hat keinen Namen. Man jagt dort – wie weit oben im Berg auch immer – am „Höllenbach“. Im halben Hang wurde damals der Hirsch angeschweißt, den wir tagelang vergeblich suchten und dessen Geweih später von einem Bauern gefunden und an einen Städter verkauft wurde. Ganz droben hatte ich mehrfach vergeblich auf den Marius-Hirsch gejagt. Am Höllenbach war noch nie ein Hirsch zur Strecke gekommen, doch dann – kam Gerd … (*„Piriul“ spricht sich nicht wie „Pirol“, die beiden i haben ein Dach und werden nicht als Vokale, sondern eigentlich gar nicht ausgesprochen)
Dafür, dass wir uns so lange kennen und so vertraute Freunde geworden sind, haben wir wenig zusammen gejagt. Gerd hatte vor gut einem Vierteljahrhundert, wie meine damalige Frau auch, in eine Jägerfamilie eingeheiratet, ohne so recht zu ahnen, was das im praktischen Alltag bedeutet. Zusammen machten sie den Jagdschein und seitdem kennen wir uns. Was haben wir uns damals jagdlich vorgenommen und wie selten wurde etwas daraus. Immer wieder sagte er ab, oft im letzten Moment, und ich ging ohne ihn. WENN er allerdings doch mitkam, verblüffte er mich fast immer. Unvergesslich bleibt mir eine Drückjagdwoche in der Türkei, während der ihn nicht nur fast alle ...