Jeder, der sich im Innersten als das sieht, was man früher einmal ungestraft Großwildjäger nennen durfte, sollte mindestens einmal in seinem Leben dem Powell-Cotton-Museum in der englischen Grafschaft Kent einen Besuch abgestattet haben. Und sich dafür wirklich Zeit nehmen – viel Zeit !
Text: Dr. Christian Carl Willinger
Fotos: Wikimedia Commons, Dr. Christian Carl Willinger
In England gibt es eine ganze Reihe von Pilgerstätten für den Jäger von Welt. Die assyrischen Löwenjagdreliefs im British Museum zum Beispiel, das Naturhistorische Museum im Londoner Stadtteil Kensington, das Jagdmuseum von Dunrobin Castle, die Schauräume von Holland&Holland und natürlich die vielen einschlägigen Etablissements, wo man sich höchst stilvoll einkleiden,
bewaffnen und ausrüsten kann, sofern man etwas Kleingeld im Portemonnaie hat. Ich sage nur Purdey, Evans, Westley-Richards, Rigby, Swane-Adeney, Maxwell, Lobb, Locke, Saville Row. Und dann noch all die schottischen Anbieter.
Nach dem 1. Weltkrieg, in dem Quex House wie so viele andere Landsitze als Hospital und Rekonvaleszenz-Heim für verwundete Soldaten diente und wo sich Powell-Cotton durch seine logistischen Fähigkeiten besonders engagierte, nahm der Major 1920 seine Reisetätigkeit wieder auf und führte bis zu seinem Tode jährlich ausgedehnte Reisen in fast alle Teile Afrikas, so nach Algerien, Tunesien, Nigeria, Tschad, Kamerun, Kongo, Sudan, Äthiopien, Somalia und Tansania, aber auch ins südliche Afrika, insbesondere nach Angola, Südwestafrika und Zululand. Ab Mitte der Dreißigerjahre begleiteten ihn dabei auch seine inzwischen erwachsenen Kinder.
Galerie 1 enthält neben einem Savannendiorama das erstaunliche Affendiorama, ein kleines indisches Dschung...