Rominten, Ostpreußen, irgendwo an der Grenze zwischen Polen und Russland. Hier liegt eines der berühmtesten Jagdreviere des vergangenen Jahrhunderts. Diejenigen, denen der Name Rominten heute noch etwas sagt, denken meist an die berühmten Hirschjagden, an Becherkronen und Kaiserjagd, auch an Göring und Frevert, doch dieses Revier hat viel mehr zu bieten ... Unsere Autorin hat im Mai und dann im August zur Blattzeit ein wunderbares Bock-Revier bejagt.
Text: Sabine Hausner
Fotos: Werner Thiele, Agentur: SWAT-Team
Wir sind zum zweiten Mal in diesem Jahr in Rominten. Unsere erste Reise hierher war im Mai, zum Aufgang der Bockjagd, und nun noch einmal zur Brunft – zur Brunft des Rehwilds. Nicht nur das Revier hat uns beeindruckt, bezaubert und eingefangen, sondern auch die historischen Hintergründe, Ruinen, Verlassenschaften ziehen uns magisch wieder an diesen Ort zurück.
Diesmal ist unsere Ankunft, die beim ersten Mal schon herzlich war, als würden wir heimkehren zu Freunden, die uns schon mit einem zünftigen Mittagessen erwarten. Eine unkomplizierte und rasches Anreisen ins Jagdrevier erfolgt übrigens mit dem Flugzeug über Vilnius und dann mit dem Mietwagen Richtung Kaunas, dann über die polnische Grenze Richtung Goldap nach Szittkehmen.
Nachdem wir unsere Koffer im „Hotel“, dem umgebauten Haupthaus der ehemaligen Oberförsterei Szittkehmen, ausgepackt haben, treffen wir auf unsere Pirschführer. Jacek, der Jagdleiter, ist inzwischen ebenfalls zu einem Freund geworden und heißt uns mit einem lauten „Darzbór“ (Weidmannsheil) willkommen. Martin, einer der Berufsjäger und mein Pirschführer, begrüßt mich ebenso herzlich und nach einem kurzen Kaffee ...