Text & Bilder Dr. Frank B. Metzner
Normalerweise möchte man als Mensch, als guter Jagdkamerad anderen im Notfall zur Seite stehen. Doch es gibt Situationen, wo man sich das genau überlegen sollte …
Auf der Jagdreise in Pakistan kommen wir mehrfach bei schweren Unfällen hinzu: Sei es der Motorradfahrer, der auf einer abschüssigen Kurve einen Van rammt oder ein Rollerfahrer, der sich im unübersichtlichen Straßenverkehr durchdrängelt und einen abbiegenden PKW übersieht. Treiber, die sich einen Knöchel verstauchen und auch einen Hund, der sich im Kampf mit einer Wildsau an seiner Schnauze verletzt.
Das Schlimmste aber ist das Überschlagen eines Tanklasters, bei dem der Fahrer wohl einschläft, aus Schreck dann übersteuert, was der selbst zusammengeschweißte LKW nicht aushält. Er kippt auf die Seite, die Vorderachse bricht aus den Verankerungen, die Insassen werden eingequetscht.
Wir sehen unmittelbar das gesamte Geschehen, haben einen Arzt, einen Combat-Medic und umfangreiches Hilfsmaterial dabei. Unser Angebot, die Rettungsaktion zu koordinieren und dem Verletzten qualifiziert zu helfen, lehnt man ab. Aus unserer Sicht machen die zufällig Anwesenden quasi „alles falsch“, als sie zunächst versuchen, den Laster mit einem Abschleppseil wieder aufzurichten, – das natürlich dabei zerfasert – um dann ins ungesicherte Führerhaus zu klettern und so den Verletzten rauszuziehen. Ohne weitere Stabilisation wird er zu dem uns begleitenden Polizeiauto getragen. Dort legt man ihn auf die Pritsche und bringt ihn mit Höchstgeschwindigkeit ins nächste Krankenhaus. Wie es dort mit ihm weitergeht, darüber gibt es unterschiedliche Angaben.
Wir verfolgen das alles – gute zehn Meter von dem Geschehen – von einem kleinen Hügel aus. Wir wollen helfen, haben schon unsere Medi-Packs in der Hand, dürfen a...