Auch wenn das Adjektiv "dünn" reichlich unangebracht scheint, wenn man die wuchtigen Schläuche von Dallschafen und Stone‘s Schafen betrachtet, so ist Dünnhorn nun einmal die offizielle Bezeichnung dieser Wildschafe. Die Jagd auf sie führt in die entlegensten Gebiete Nordamerikas, bringt einen in wildromantische Bergregionen. Glücklich, wer sich diesen Traum erfüllen kann!
Text: Kelly Ross
Fotos: Donald M. Jones
Übersetzung aus dem Englischen: Bernd Kamphuis
Meine erste Schafjagd war vor vielen Jahren im Norden Britisch Kolumbiens. Nach einer Stunde Flug mit einer Piper Cup setzte der Pilot mich auf einem kleinen, steinübersäten Uferstreifen neben einem Fluss in einem hochgelegenen Tal an einem Bergpass ab. Zwei Stunden später kam der Flieger mit meinem Jagdfreund und den restlichen Utensilien, die wir für unsere Jagd benötigten, zurück. Der Pilot sagte uns, dass er in zehn Tagen, abhängig vom Wetter, zurückkommen wolle, um uns wieder abzuholen. Er tankte das Flugzeug auf, die Maschine rollte los, die Ballonreifen holperten über die Steine. Im Nu war die Piper am Himmel und verschwand am Firmament.
In den kommenden Tagen sahen wir keinen weiteren Menschen, waren in der Wildnis. Keine Straßen, dafür die grandiosen Berge der nördlichen kanadischen Rocky Mountains und unverfälschte Natur. Ich hatte das Glück, auf dieser Jagd einen Stoneschaf-Widder zu erlegen, aber das ist nur ein Teil dessen, was mir von dieser Jagd in Erinnerung geblieben ist. Viel präsenter haften geblieben ist das Gesamterlebnis einer Wildnisjagd, bei der man völlig auf sich allein gestellt ist.
Viele leidenschaftliche Schafjäger sind verliebt in die Bighornschafe, aber mich sprechen d...