Die Jagden auf die schwarzen Petze Nordamerikas sind an Spannung kaum zu überbieten. Man kann ausgiebig pirschen, um nah an das Wild heranzukommen. Und was hierzulande kaum bekannt ist: Starke Schwarzbären sind so groß wie Grizzlys!
Text: Kelly Ross
Fotos: Kelly Ross, SWAT-Team www.swat-team.at
Übersetzung aus dem Englischen: Bernd Kamphuis
Meine Passion für die Bärenjagd erwachte vor vielen Jahren an einem herrlichen Frühlingstag in Britisch-Kolumbien. Es waren die guten alten Tage ohne viele Einschränkungen und ohne bürokratischen Firlefanz. Zusammen mit einem Schulfreund hatten wir beschlossen, den Nachmittagsunterricht Nachmittagsunterricht sein zu lassen und warfen stattdessen kurz entschlossen unsere Jagdsachen auf die Pritsche meines alten klapprigen Ford und hetzten in Richtung Jagdgebiet. Bald hatten wir die stickige Stadt hinter uns gelassen und die Luft in den Bergen war kühl und mild.
Je weiter wir in die Berge kamen, desto wilder wurde die Gegend. Wir pirschten eine alte, zugewachsene Rückegasse entlang und hinter jeder neuen Biegung erwarteten wir einen Schwarzbär.
Spät am Nachmittag war es dann so weit. Hinter einer Kurve entdeckten wir einen Bär, der dort am Rande einer Freifläche äste. Er hatte nichts mitbekommen, war nur 75 Meter entfernt. Kurz entschlossen kniete ich nieder, zielte so, dass die Kugel dem schräg stehenden Bär durch die Rippen gehen und auf der anderen Seite am Blatt wieder austreten würde. Im Knall der alten .303 British ging der Bär zu Boden, schlegelte noch kurz und war verendet.
Um ehrlich zu sein, hatte ich bis dahin noch keinen Bär erlegt, doch vor uns lag ein richtig starker, über sechs Fuß starker Hauptbär, mit tiefschwarzem, langgrannigem Pelz. Es war reines Glück, dass ich einen so guten Bär bekommen hatte – und zugleich der Beginn...