Nach über 40 Jahren intensiver Beschäftigung mit den schwarzen Petzen, kann Kelly Ross einiges berichten. Wie sieht ein wirklich kapitaler Bär aus und wo sind die besten Jagdgebiete in Nordamerika?
Text: Kelly Ross
Übersetzung aus dem Englischen: Bernd Kamphuis
Fotos: SWAT-Team (www.swat-team.at), Donald M. Jones
Über 20 Jahre habe ich in Kanada Pirschjagden auf Schwarzbären und Grizzlys in Britisch-Kolumbien und im nördlichen Alberta geführt. In diesen Provinzen ist das Anludern (baiten) verboten. Die Schwarzbärjagd am „Bait“ war mir somit lange unbekannt und ich muss zugeben, dass mir diese Jagdart auch nicht besonders sportlich erschien.
Viele der Jäger, die ich geführt habe, berichteten, dass sie zuvor bereits einmal am Bait gejagt hatten, und nach ihren Aussagen war es alles andere als selbstverständlich, dabei einen Bär zu bekommen. Einige von ihnen hatten während einer Woche Ansitz nicht einmal ein schwarzes Haar zu sehen bekommen, waren dafür aber mit hunderten Moskito- und Black Fly-Bissen nach Hause gefahren.
Erst als ich mit meiner Frau zusammen eine Farm in Nord-Alberta kaufte, konnte ich meine ersten Erfahrungen mit dieser Jagdart machen. Glücklicherweise lag unsere Farm im Bereich zweier Management-Units. Während im nördlichen Teil durch das Vorkommen von Grizzlys nur die Pirschjagd erlaubt war, konnte ich im südlichen Teil Luder ausbringen. So machte ich meine ersten Erfahrungen und musste schnell feststellen, dass die Jagd am Bait ihre eigenen Gesetze hat. Ich investierte viel Zeit und es war ein hartes Stück Arbeit, bis ich die ersten Bären am Luder hatte und diese auch regelmäßig dort erschienen. Wenn ein Gastjäger erwartet wird, dann muss viele Wochen vorher das Luder verlässlich angenommen sein, damit man gute Erfolgsch...