Grizzlys sind die größten Raubtiere Nordamerikas. Sie zu jagen ist ein Abenteuer, das einen in Gebiete führt, die kaum einen Menschen gesehen haben. Und es ist eine spannungsgeladene Jagd, denn Grizzlys sind wehrhaftes Wild.
Text: Kelly Ross
Fotos: Donald M. Jones
Übersetzung aus dem Englischen: Bernd Kamphuis
Ab und an hörte ich die Rufe der nahen Adler, die in den Ästen der gewaltigen Zeder aufgehakt waren. Ich musste mich unter den starken Ästen des uralten Baumes durchwinden, als ich durch den Fluss pirschte. Immer wieder sprangen Lachse, klatschten mir manchmal an die Wathose. Es war laut, jedes Geräusch wurde vom gurgelnden Strom flussabwärts getragen. Halb aufgefressene Lachse trieben durchs Wasser oder lagen am Ufer, sichere Zeichen, dass Bären in der Nähe waren. Eine kühle abendliche Brise wehte stromabwärts, ich konnte sicher sein, dass mein Geruch keinen Bären, der sich vor mir befand, erreichen würde. Als ich um eine kleine Flussbiegung kam, sah ich eine flüchtige Bewegung.
Ein großer, dunkler Grizzly stieg gerade aus dem Fluss, schwer tropfte das Wasser aus seinem Fell zu Boden. In typischem, leicht schwankendem Gang näherte er sich dem dichten Wald, das Fadenkreuz saugte sich hinter dem Blatt des wegziehenden Bären fest. Im Knall der .338 Winchester Magnum traversierte das Nosler Partition durch den schweren Körper, warf den Grizzly zu Boden. Er brüllte und biss nach der Stelle, wo ihn das Geschoss getroffen hatte. Ich schoss sofort auf die Schulter nach und der Bär verendete. So endete meine erste Grizzly-Jagd in Britisch Kolumbien.
Als die ersten Siedler aus Europa die Ufer Nordamerikas erreichten, gab es Grizzlybären von Mexiko bis zur Arktis und vom Pazifik bis zum Missouri. G...