Text & Fotos: Prof. Hans-Dieter Pfannenstiel
Die Afrikanische Schweinepest (ASP) ist eine Viruserkrankung. Das Asfivirus kommt in Warzenschweinen (Phacochoerus africanus) und Buschschweinen (Potamochoerus larvatus) vor, die südlich der Sahara verbreitet sind. Häufiger Überträger ist die Lederzecke Ornithodorus moubata. Für Asfiviren sind ausschließlich Schweine bzw. Zecken empfänglich. Anders als unsere Haus- und Wildschweine (Sus scrofa) können Warzen- und Buschschweine mit dem ASP-Virus infiziert sein, ohne daran zu erkranken. Wie ist das möglich?
Bisher ist die ASP in Europa etwa 5 600 Mal bei Wildschweinen und rund 250 Mal bei Hausschweinen ausgebrochen (Friedrich-Loeffler-Institut, 5. Mai 2020). ASP-infizierte Schweine sterben zu über 90 Prozent innerhalb von etwa 10 Tagen. Es gibt keinen Impfstoff gegen die ASP. Die Seuche stellt deshalb für Hausschweinbestände und für Halter von Hausschweinen eine immense Bedrohung dar. Sollte die Seuche in einem sogenannten Veredelungsgebiet in Niedersachsen auftreten, kämen Millionenzahlungen letzten Endes vermutlich auf den Steuerzahler zu. Deswegen sind Jäger momentan aufgefordert, Wildschweinbestände möglichst stark zu reduzieren, denn man kann davon ausgehen, dass sich die Seuche umso langsamer ausbreitet, je weniger Wildschweine pro Fläche vorhanden sind.
Die Wahrscheinlichkeit des Eintrags der ASP hat mit der Wildschweindichte allerdings nichts zu tun. Hauptvektor dürfte der Mensch sein, der infektiöses Material über weite Entfernungen verbringt. Der in Belgien im September 2018 bekannt gewordene Ausbruch beispielsweise kann niemals von Schwein zu Schwein übertragen worden sein. Infi...