Vor etwa 66 Millionen Jahren schlug ein Asteroid mit etwa zehn Kilometer Durchmesser in Mexiko ein. In der Folge starben nicht nur die Dinosaurier aus. Schätzungsweise drei Viertel der damals lebenden Tier- und Pflanzenarten sind infolge der dramatischen Veränderung des Klimas und der Zusammensetzung von Atmosphäre und Ozeanen in relativ kurzer Zeit verschwunden. Das Meerwasser wurde beispielsweise so sauer, dass keine Kalkschalen mehr gebildet werden konnten. Das heutige Artensterben könnte man vergleichsweise als Peanuts bezeichnen. Allerdings ist heute der Mensch, der erst vor zwei bis drei Millionen Jahren erschienen ist, dafür verantwortlich. Übrigens weiß niemand, wie viele Arten es gegenwärtig tatsächlich gibt. Die Schätzungen klaffen im Millionen-Bereich um eine Zehnerpotenz auseinander.
Vor dem Asteroiden-Einschlag gab es bereits vier globale Aussterbeszenarien auf der Erde. Das belegen Fossilfunde. Die Altersbestimmung von Fossilien ist heute so akkurat, dass daran kein Zweifel bestehen kann. Vor 444 Millionen Jahren (Ordovizium), vor 372 Millionen Jahren (Oberdevon), vor 252 Millionen Jahren (Grenze Perm-Trias) und vor 201 Millionen Jahren (Grenze Trias-Jura) starben jeweils die allermeisten damals existierenden Arten aus. Man muss dabei allerdings zwei Umstände berücksichtigen: Einmal sind nach solchen Krisen des Lebens auf der Erde immer wieder viele neue Arten entstanden, und zweitens sterben Arten auch deshalb immer wieder auf ganz natürliche Art und Weise aus, weil sie sich im Laufe der Evolution zu neuen Arten wandeln.
Der biologischen Evolution liegen spontane, ungerichtete Veränderungen der DNA zugrunde (Mutationen), deren Tauglichkeit für die jeweilige Art von den jeweils herrschenden Umweltbedingungen getestet wird (Selektion). Was heute ...